Verfügbarkeit: Die Nettolaufzeit einer bestimmten Anlage im Vergleich zu ihrer geplanten Laufzeit. Ungeplante Unterbrechungen wie technische Ausfälle oder Materialknappheit sowie geplante Stillstände, etwa Rüstzeiten/Werkzeugwechsel oder die tägliche Reinigung werden berücksichtigt. Beispiel: 20 Stunden geplante Produktionszeit pro Tag, 45 Minuten geplante Wartung und Reinigung und ein ungeplanter Stopp aufgrund technischer Probleme von 15 Minuten führen zu einer Verfügbarkeit von 19h / 20h = 95% Verfügbarkeit (eine Stunde Verlust)
Leistung: Hier dreht sich alles um Geschwindigkeit. Wir bestimmen die kürzeste theoretisch erreichbare Durchlaufzeit für ein Stück Fertigprodukt (= ideale Taktzeit) und multiplizieren diese mit der erreichten Stückzahl während eines bestimmten Zeitraums. Damit erhalten wir die theoretisch notwendige Laufzeit der Anlage. Diese dividieren wir durch die tatsächliche Nettolaufzeit im selben Zeitraum und erhalten einen Prozentwert für die Leistung. Beispiel: Bei einer idealen Taktzeit von 2 Minuten, 500 hergestellten Teilen und einer Nettolaufzeit von 18 Stunden wäre das Ergebnis (2 x 500) / 1080 = 92,6% (1,33 Stunden Verlust)
Qualität: Praktisch selbsterklärend: Wir teilen die Anzahl der Gutteile nach der Endkontrolle durch die Gesamtzahl der produzierten Teile und erhalten unseren dritten Prozentwert. Beispiel: 485 Stück haben die Endkontrolle bestanden, 500 Stück wurden hergestellt, daher liegt unser Qualitätsfaktor bei (485 Stück / 500 Stück) = 97% (15 Stück Verlust)
Diese drei soeben ermittelten Faktoren (oder Verlustraten, wenn man es andersherum betrachtet), kombinieren wir nun durch Multiplikation zu einem Gesamtwert:
OEE = 95% Verfügbarkeit x 92,6% Leistung x 97% Qualität = 85,33 %
Die perfekte Punktzahl von 100% ist so gut wie unmöglich zu erreichen. Was für Ihren Betrieb ein guter Wert ist, hängt stark von Ihrer Branche und verschiedenen Umgebungsparametern ab. Daher ist ein Benchmarking mit ähnlichen Unternehmen wahrscheinlich eine gute Idee. Mit den 85,33% in unserem Beispiel wären wir nach Meinung von Seiichi Nakajima, der TPM in den 1980er Jahren einführte, bereits „Weltklasse“. Für die meisten Unternehmen wäre dies also schon ein überaus ehrgeiziges Ziel.