SCM-Trendradar 2024/2025

Blog-Beitrag
Supply Chain Management
Janek Kapahnke
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2024
SCM-Trendradar 2024/2025

Die 3 Top-Themen für Supply-Chain-Planung

Supply Chains sind immer in Bewegung. Entsprechend entwickeln sich auch die Herausforderungen und Lösungsansätze entlang der Lieferkette kontinuierlich weiter. In diesem Blogbeitrag werden wir daher das Jahr nochmal Revue passieren lassen und einen Blick auf die Trends und Entwicklungen für die Planung der Supply Chain in 2025 werfen. Von KI-basierten Prognosen bis hin zu schlanken End-to-End-Prozessen – wir diskutieren die Gamechanger, Potenziale und Stolpersteine.

Rückblickend begann das Jahr 2024 für viele Unternehmen mit einer wesentlichen Änderung der Bestandssituation: Ging es zuvor noch überwiegend um das Lösen von Ressourcen- und Materialengpässen, verschob sich der Schwerpunkt durch Marktveränderungen allmählich eher auf Überbestände bzw. das Aussteuern von Überkapazitäten.

Prozessual gesehen änderte das jedoch eigentlich nichts an der grundsätzlichen Fragestellung: Wie kann ich meinen Vertrieb mit der Produktion bzw. der Materialsteuerung verbinden? Und wie kann ich meine Supply Chain durchgängig „end-to-end“ planen?

Eine effiziente Sales- & Operations-Planung (S&OP) war daher weiterhin das bestimmende Thema in unseren Projekten. Spannend wurde es durch die vielen neuen Ideen für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) oder Konzepte wie xP&A.  

Die 3 Top-Themen 2024

  1. KI-basierter Forecast: Die Prognosegenauigkeit hat sich als Schlüsselfaktor für die Supply-Chain-Planung erwiesen. KI hat das Potenzial, diese Prognosen zu revolutionieren, indem sie nicht nur historische Daten effizienter auswertet, sondern auch externe Einflussgrößen wie Marktanalysen und Preisdaten einbezieht.
  2. Vertriebsplanung: Die Orchestrierung von Teilplänen ist ein wesentliches Element zur Optimierung der Vertriebsleistung geworden. Der Fokus lag dabei insbesondere auf der optimalen Inputgröße für den Supply-Plan – sprich dem Bedarfsplan. Dieser beinhaltet die statistische Prognose, Aufträge, Neuheiten- & Auslaufmodelle sowie die Marketingplanung.
  3. xP&A: Eine erweiterte Planung und Analyse (xP&A) ermöglicht die Verbindung von Finance und Supply Chain. Das schafft nicht nur effizientere Prozesse, sondern ermöglicht es auch, die finanziellen Auswirkungen von Supply-Chain-Entscheidungen besser bewerten zu können - und umgekehrt.

Mit dem allgemeinen Hype um "ChatGPT" gab es kundenseitig auch ein großes Interesse, diese neuen Möglichkeiten für die Optimierung der Planung zu nutzen. Es hat sich aber immer wieder schnell gezeigt, dass zunächst Basisthemen wie das Zusammenführen verschiedener, bestehender Informationsquellen angegangen werden müssen, bevor man Schritte in diese Richtung gehen kann.

Ein weiterer Stolperstein für viele Projekte waren die immer knapper werdenden Budgets. Gerade bei größeren Vorhaben, wie der Einführung eines toolgestützten S&OP-Prozesses, eine schwierige Situation. Schlankere Lösungsansätze, wie z.B. ein K4-Add-In für Planungseingaben direkt in Power BI, wurden dadurch eine interessante Alternative, um das Thema trotzdem weiter vorantreiben zu können.

Trends setzen sich 2025 fort

Das kommende Jahr verspricht, die Trends des Vorjahres fortzuführen. Das gilt sowohl für die wirtschaftlichen und (geo-)politischen Turbulenzen, als auch die bereits skizzierten Entwicklungen und Auswirkungen auf die Lieferkette.

Die Folgen einer unzureichenden und unflexiblen Planung werden sich für viele Unternehmen auch nächstes Jahr in Form von Überbeständen zeigen. Das eigentliche Problem verschärft sich dadurch: Die Firmen haben zwar viel auf Lager, können aber trotzdem nicht effizient liefern. Das liegt u.a. daran, dass der Prozess nicht durchgängig aufgesetzt ist und Vertrieb und Supply Chain bspw. auf unterschiedliche Datenquellen zugreifen.

Integrierte Prozesse, KI-Lösungen und spezialisierte Tools werden unserer Einschätzung nach daher weiterhin im Fokus der Verantwortlichen stehen, um die Effizienz und Genauigkeit der Supply-Chain-Planung zu steigern.

Die 3 Top-Themen für das kommende Jahr:

  1. KI-basierte Forecasts mit externen Bedarfstreibern: Die Einbindung von KI in die Absatzprognose wird weiter an Bedeutung gewinnen. Python-basierte Lösungen werden die Kosten für solche Prognosen senken und damit auch für kleinere Unternehmen zugänglich machen.
  2. Aufbau eines schlanken End-to-End-Prozesses: Unternehmen streben danach, ihre Prozesse zu verschlanken und eine nahtlose End-to-End-Planung zu etablieren, um auf Veränderungen schnell reagieren zu können.
  3. Automatisierung von Planungsschritten: Die Automatisierung, insbesondere die „alarmbasierte“ Planung, wird zunehmend eingesetzt, um die Effizienz zu steigern und menschliche Fehler zu reduzieren.

Fazit

Die Supply-Chain-Planung steht an einem Wendepunkt. Die fortschreitende Digitalisierung und der Einsatz von KI bieten große Chancen für Unternehmen, sich den Herausforderungen des Marktes anzupassen und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Gleichzeitig bedarf es einer klugen Strategie und der Bereitschaft, neue Technologien und Methoden zu adaptieren, um in einer sich ständig wandelnden Welt erfolgreich zu sein.

Unternehmen sollten daher über konkrete erste Änderungsmaßnahmen nachdenken. Zunächst ist eine enge und gut strukturierte Abstimmung zwischen den Abteilungen Vertrieb und Supply Chain unerlässlich. Durch regelmäßige, monatliche Abstimmungsprozesse können Koordinationsprobleme minimiert und die Zusammenarbeit optimiert werden. Das gewährleistet eine konsistente Ausrichtung der Unternehmensziele und eine schnelle Reaktion auf Marktveränderungen.

Darüber hinaus empfehlen wir den Einsatz von KI-basierten Forecasts. Diese Technologie ermöglicht es Unternehmen, historische Daten effektiver zu nutzen und Prognosen mit höherer Genauigkeit zu erstellen. Dadurch können sich die Mitarbeiter auf strategischere und wertsteigernde Aufgaben konzentrieren, während Routineanalysen von intelligenten Systemen übernommen werden.

Abschließend sollte ein besonderes Augenmerk auf die Optimierung der Absatzprognosen gelegt werden. Selbst geringfügige Verbesserungen in der Prognosegenauigkeit können zu bedeutenden Einsparungen führen. Verringerte Fertigwarenbestände und eine Reduktion von Fehlmengen tragen unmittelbar zur Kosteneffizienz und Kundenzufriedenheit bei.

Indem Unternehmen diese Maßnahmen ergreifen, positionieren sie sich für ein erfolgreiches Jahr mit optimierten Prozessen und gesteigerter Wettbewerbsfähigkeit. Für eine Analyse Ihrer spezifischen Unternehmenssituation sprechen Sie uns gerne an!

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Verfasser des Blog-Beitrags

Janek Kapahnke
Janek Kapahnke
Business Unit Lead SCM
celver AG

Janek Kapahnke entwickelt seit über 5 Jahren Planungs- und Analyselösungen mit Kunden aus verschiedenen Branchen. Heute verantwortet er den Bereich Supply Chain Management und fokussiert sich dabei auf innovative Lösungen für aktuelle Herausforderungen in der Supply-Chain-Planung.

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