Neben Antworten auf diese und weitere Fragen bringt Process Mining vor allem eines: mehr Cash auf das Konto.
In vielen Unternehmen liegen extrem wertvolle Daten einfach ungenutzt herum: Transaktions- oder Eventlogs, etwa aus dem ERP, CRM, der Produktions-Steuerung oder dem Ticketsystem. Diese Daten sind meist ohnehin vorhanden, werden aber wenig beachtet und fressen häufig im Grunde nur Systemressourcen. Dabei bilden Sie die Grundlage, um mit vergleichsweise geringem Aufwand eine umfassende digitale Sicht auf Geschäftsprozesse zu erzeugen und sofort Maßnahmen zur Optimierung abzuleiten.
Klassischerweise wird versucht, über die Anpassung von Zahlungszielen und eine kurzfristige Liquiditätsplanung Einfluss auf die verfügbaren Cash-Reserven zu nehmen. Tatsächlich liegen einige wichtige Gründe für beispielsweise eine verspätete Zahlung durch den Kunden oder den Verlust von Skonti beim Lieferanten bereits in vorangestellten Prozessschritten. Für eine echte Optimierung der Zahlungsströme müssen wir also viel früher ansetzen und auf die einzelnen Transaktionen schauen, was ohne geeignete Tools nahezu unmöglich ist.
Process Mining-Applikationen analysieren den Prozess anhand aller Einzeltransaktionen und zeigen diese Schwächen auf. Durch Verknüpfung mit Stammdaten und Beträgen aus den zugehörigen Belegen stellen sie den (monetären) Einfluss auf das Gesamtunternehmen dar und bieten Ansätze, an welchen Stellen sich Maßnahmen zur Verbesserung lohnen. So liefern sie Erkenntnisse, die in allen genannten Prozesssträngen zu signifikanten Verbesserungen auch in Hinblick auf die Cash-Situation führen können. Hier einige Beispiele aus den drei genannten Bereichen:
Einkauf
Unser vorrangiges Ziel im Einkaufsprozess – bezogen auf den Cash Conversion Cycle – ist die Optimierung der Kreditorenlaufzeit. Eine zu späte Zahlung kostet uns Geld in Form verlorener Skonti, eine zu frühe Zahlung verschlechtert wiederum unsere Cash-Situation. Daneben müssen wir sicherstellen, dass wir zum einen gewisse Vorgaben einhalten und zum anderen nur korrekte Zahlungen auslösen. Process Mining im Einkauf hilft uns dabei beispielsweise in folgenden Bereichen:
Nichteinhaltung des Vier-Augen-Prinzips oder das sogenannte Maverick Buying (Bestellungen am Einkauf vorbei) können schnell sehr teuer werden, weil unberechtigte Zahlungen ausgelöst oder Einkaufskonditionen nicht genutzt werden. Mit Process Mining decken Sie diese Fälle auf und können direkt Gegenmaßnahmen einleiten.
Häufig wiederkehrende Schritte mit geringer Komplexität werden sichtbar und können durch geeignete Tools (RPA oder Workflow-Management) automatisiert werden, um Kosten zu sparen und Fehlerquellen auszuschalten
Gerade in großen Organisationen führen Rechnungsduplikate häufiger als gemeinhin erwartet zu unberechtigten, doppelten Zahlungen. Durch Kennzeichnung der betreffenden Vorgänge kann der resultierende Cash-Verlust verhindert werden
Sollen wir Zahlungen beschleunigen, um mehr Skonti ziehen zu können, oder wäre eine möglichst späte Zahlung in unserer derzeitigen Cash-Situation sinnvoller, weil dadurch der Finanzierungsbedarf sinkt? Mithilfe von Szenarien können wir die optimale Balance finden.
Hält unser Kreditor sich an den vereinbarten Prozess? Bei zu früh gestellten Rechnungen, falschen Fälligkeiten und nicht vereinbarungsgemäßen Lieferungen (Menge, Qualität, Lieferzeitpunkt) sind wir ggf. berechtigt, den Zahlungszeitpunkt zu verschieben und uns damit einen Liquiditätsvorteil zu verschaffen.
Verkauf
Im Verkauf bzw. der Auftragsabwicklung gilt es, so schnell wie irgend möglich zur Rechnungsstellung zu kommen. Dabei führen neben Preis- und Mengenabweichungen selbst kleine Fehler z.B. in den Kundenstammdaten zu großen Verzögerungen, etwa weil Buchungen storniert und neu ausgeführt werden müssen oder Kunden Klärungsbedarf oder gar einen Grund zur Beanstandung haben. Process Mining im Verkauf hilft uns, schneller an unser Geld zu kommen:
Diese Prozessstörungen führen nicht nur zu einem erhöhten Aufwand mit den resultierenden Folgen für Mitarbeiterkapazität und Prozesskosten. Noch entscheidender ist, dass Rechnungen später gestellt werden, als sie eigentlich könnten und sich die geplanten Zahlungseingänge verzögern.
Fehlende Freigaben, liegen gebliebene Aufträge, offene Fragen mit Kunden verzögern die Auslieferung und damit auch die Rechnungsstellung.
Werden Rechnungen immer zum frühestmöglichen Zeitpunkt versandt? Würde sich ein elektronisches Verfahren (EDI) lohnen, wenn dadurch der Versand beschleunigt wird? Welche Gründe gibt es, wegen derer Rechnungen reklamiert (und somit verspätet bezahlt) werden?
Bei welchen Kunden müssen wir schneller mahnen? Bei welchen lohnt es sich bessere Konditionen anzubieten, um die Zahlung zu beschleunigen? finden.
Lager/Produktion
Dass eine möglichst kurze Lagerdauer gut für die Liquiditätssituation ist, ist klar. Wichtig ist aber auch, Waren schnellstmöglich an unsere Kunden auszuliefern, um so früh wie möglich eine Rechnung stellen zu können. In Abhängigkeit der Branche gibt es im Bereich Lagerlogistik und Produktion enorm viele grundverschiedene Teilprozesse. Daher hier nachfolgend nur einige Potentiale, die mit Process Mining identifiziert werden können:
Verzögerungen durch zu geringe Mitarbeiter- und/oder Maschinenkapazitäten, suboptimale Schichtmodelle oder zu kleine Pufferlager
Prozessschritte zeigen Wartezeiten, weil bestimmte Materialien fehlen. Durch Einflussanalysen können wir mit Process Mining zeigen, wo es sich ggf. lohnt, Sicherheitsbestände zu erhöhen
Gerade in der Auftragsfertigung besteht die Gefahr, dass Maschinen häufig umgerüstet werden, um verschiedene Produkte herzustellen. Wird oft zwischen denselben Produkten hin- und hergewechselt, deutet dies auf Optimierungspotentiale in der Produktionsplanung hin
Geplante oder aktuell laufende Vorgänge unter Beteiligung von Lieferanten, die in der Vergangenheit weniger zuverlässig waren, können gekennzeichnet und mit besonderem Augenmerk gesteuert werden. Genauso kann der Einfluss von bestimmten Lieferanten(-gruppen), etwa aus risikobehafteten Regionen, auf den Gesamtprozess prognostiziert werden, um bei Bedarf Gegenmaßnahmen einzuleiten.
Wird die Ware nicht optimal für die Auslieferung bereitgestellt, finden wir mit Process Mining die Stellschrauben um beispielsweise die (Vor-)Kommissionierung zu perfektionieren.
In Summe gibt es also eine Fülle von Prozessen und Subprozessen, die unsere Liquidität maßgeblich beeinflussen. Den überwiegenden Teil davon können wir durch einen einfachen Blick ins operative System, durch Beobachtung oder auch durch Workshops mit den Prozessbeteiligten nicht ansatzweise überblicken oder gar bewerten. Die Grundlage, um dies tun zu können, um Schwachstellen aufzudecken und Maßnahmen abzuleiten, ist aber vorhanden: Die bereits existierenden Logfiles aus den eingesetzten IT-Systemen, die uns genau sagen, was wann wo passiert ist. Man kann sich das vorstellen wie einen digitalen Fußabdruck aller Transaktionen. Mithilfe von Process Mining sind wir in der Lage, diese zu visualisieren und die riesigen Potentiale zu entdecken, die in unseren Prozessen stecken. Ein bekannter Anbieter einer Process Mining Software wirbt gerade damit, dass er 100.000 USD spendet, wenn er in teilnehmenden Unternehmen nicht mindestens 10 Mio. USD an Einsparpotentialen findet. Wer sich ein wenig mit Process Mining auseinandergesetzt hat, wird kaum daran zweifeln, dass vermutlich keine Spenden notwendig sein werden.
Die Implementierung einer solchen Prozess Mining-Lösung ist dabei verhältnismäßig schnell und einfach. Die benötigten Daten liegen bereits vor, die Prozess-Experten sind bereits im Unternehmen und die Tool-Anbieter haben fertige Templates im Portfolio, die sich für Standardprozesse leicht an die individuellen Gegebenheiten anpassen lassen. Durch Integration in bestehende BI-Landschaften, wird noch nicht einmal eine neue Infrastruktur benötigt, sodass sich erste Ergebnisse bereits innerhalb von 1-2 Wochen erzielen lassen.
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